Gebete und Segensworte

Gebete in schwerer Zeit
Psalm 121
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen
und der dich behütet schläft nicht.
Nein, der Hüter Israels schläft
und schlummert nicht.
Der Herr behüte dich.
Er ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
dass dich des Tages die Sonne nicht steche,
noch der Mond des Nachts.
Der Herr behüte dich vor allem Übel.
Der Herr behüte deine Seele.
Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit. Amen
Ein feste Burg ist unser Gott,
ein gute Wehr und Waffen.
Er hilft uns frei aus aller Not,
die uns jetzt hat betroffen.
Der altböse Feind
Mit Ernst er’s jetzt meint.
Groß Macht und viel List
Sein grausam Rüstung ist.
Auf Erd ist nicht seinsgleichen.
Mit unsrer Macht ist nichts getan.
Wir sind gar bald verloren.
Es streit für uns der rechte Mann,
den Gott hat selbst erkoren.
Fragst du, wer er ist?
Er heißt Jesus Christ,
der Herr Zebaoth
und ist kein andrer Gott.
Das Feld muss er behalten.
Martin Luther
Das ganze Lied unter Nummer 362 im Evangelischen Gesangbuch
Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag. Amen.
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.
Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Dietrich Bonhoeffer
Das ganze Lied unter Nummer 637 im Evangelischen Gesangbuch
Gebet in der Corona-Zeit
Herr, unser Gott, Herr der Zeit,
wir erleben diese Tage wie ein Alptraum
und doch wissen wir: Es ist die Wirklichkeit.
Wir klagen Dir
diese spürbare Schwere durch die Pandemie,
die Angst vor dem Virus,
den Verlust an Normalität und Leichtigkeit.
Wir klagen Dir die Unvernunft so mancher Zeitgenossen.
Wir klagen Dir, dass unsere Bewegungsradien immer kleiner werden.
Wir klagen Dir, dass Außenkontakte mehr und mehr gekappt werden:
Ältere Menschen warten vergeblich auf Besuche,
Freunde können sich nicht treffen,
Großeltern können ihre Enkelkinder nicht sehen.
Gemeindeglieder nicht mehr zu Gottesdiensten zusammenkommen.
Herr, wir bitten Dich:
Schenke Besonnenheit allen, die politisch Verantwortung tragen.
Schenke Weisheit, dass den Wissenschaftlern der Durchbruch gelingt
und der ersehnte Impfstoff entwickelt wird.
Sei bei den Kranken, Schwerkranken und Sterbenden und ihren Angehörigen.
Schenke allen die in Praxen, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen Dienst tun
und den Kassiererinnen in den Supermärkten Gesundheit und Kraft.
Schenke das Bewusstsein: Allen hilft jetzt Rücksicht, statt Egoismus.
Bewahre und behüte uns und lass uns daran festhalten:
Egal, was kommen mag: Wir sind und bleiben in Deiner Hand.
Durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, unseren Bruder und Herrn. Amen
Dietmar F. Schuh
Wer nur den lieben Gott lässt walten
und hoffet auf ihn alle Zeit,
den wird er wunderbar erhalten
in aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut,
der hat auf keinen Sand gebaut.
Was helfen uns die schweren Sorgen,
was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es, dass wir alle Morgen
beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
nur größer durch die Traurigkeit.
Denk nicht in deiner Drangsalshitze,
dass du von Gott verlassen seist
und dass ihm der im Schoße sitze,
der sich mit stetem Glücke speist.
Die Folgezeit verändert viel
und setzet jeglichem sein Ziel.
Sing, bet und geh auf Gottes Wegen.
Verricht das deine nur getreu.
Und trau des Himmels reichen Segen,
so wird er bei dir werden neu.
Denn welcher seine Zuversicht,
auf Gott setzt den verlässt er nicht.
Georg Neumark
Das ganze Lied unter Nummer 369 im Evangelischen Gesangbuch